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Würde, hätte & MFG - Das tut weh! Grundregeln für die Formulierung

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„Würde, hätte & MFG“ – Das tut weh!

Grundregeln für die Formulierung von spannenden Werbebriefen

Lesen Sie Werbebriefe?
Und? Sind die Briefe spannend oder klingen sie alle gleich?
Grundregeln für die Formulierung von spannenden Werbebriefen
WerbebriefeManchmal scheint es, als hätten alle Verfasser von Werbebriefen, Broschüren und Newslettern den gleichen Lehrgang besucht und nun ertrinken wir in einem Einheitsbrei aus langatmigen und gestelzten Floskeln.

Ich gebe es zu .....
Die meisten Werbebriefe werden quer gelesen, überflogen und landen dann im Papierkorb.

Aber es könnte anders sein.
Auch Briefe können kurzweilig, informativ – ja sogar witzig und verführerisch sein.

Damit Ihre Briefe nicht innerhalb von 23 Sekunden im Papierkorb landen, habe ich hier die Grundregeln für die Formulierung von spannenden Werbebriefen zusammengestellt:

Fassen Sie sich kurz
Die Aufmerksamkeitsspanne des Durchschnittsdeutschen sinkt seit Jahren.
Die Konzentrationsdauer nimmt rapide ab. Dies gilt nicht nur für Werbespots und für die daily soap, auch die schreibende Zunft muss im wahrsten Sinne des Wortes um jeden konzentrierten Augenblick kämpfen.
Vermeiden Sie Relativ-, Neben- oder gar Schachtelsätze.
Schreiben Sie in kurzen und einfachen Sätzen.
Kurze Sätze werden auch beim Querlesen erfasst und verstanden.
Wenn dann Ihr Satz bis in das Hirn oder gar in das Gedächtnis des Lesenden vordringt, haben Sie gewonnen.

Auch der Brief selbst darf im Erstkontakt eine DIN A4 – Seite nicht übersteigen.

Werfen Sie die Konjunktive raus
„Wir würden uns freuen, wenn Sie uns in der nächsten Woche Ihr Vertrauen schenken könnten.“
Schreiben Sie nicht im Konjunktiv.
Ein Konjunktiv ist nicht höflich, sondern gestelzt.
Ein Konjunktiv beschreibt eine eventuell eintretende Möglichkeit.
Wenn Ihr Interessent bei Ihnen anruft, dann freuen Sie sich aber tatsächlich. Das können Sie auch genau so schreiben, denn dann klingt es klarer, ehrlicher und weniger konstruiert:
„Ich freue mich darauf, wenn Sie mich nächste Woche anrufen.“

Der Pluralis majestatis schafft Distanz
Der obige Satz beinhaltet gleich den zweiten Fehltritt: „Wir“ würden uns freuen...
Hinter dem „Wir“ verstecken sich einige Briefeschreiber gerne.
Das ist aber feige.
Es ist völlig in Ordnung „ich“ zu schreiben.
„Ich bin für Sie da.“
„Ich helfe Ihnen gerne.“
„Rufen Sie mich bitte unter dieser Nummer an.“
Gerade dieser persönliche Bezug schafft Vertrauen und stellt eine Beziehung her.

Marketingfüllwörter sind sinnfrei und überflüssig - Fremdwörter sind gefährlich
Mir persönlich stellen sich regelmäßig die Nackenhaare auf, wenn ich in Broschüren von innovativen und serviceorientierten Unternehmen lesen, bei denen der Mensch im Mittelpunkt steht. Diese Aussagen sind so vordergründig, platt und inhaltsleer, dass Sie sie auch weglassen können. Auch Ihr letzter Wettbewerber stellt sich nämlich noch als zukunftorientierter Menschfreund hin – das macht für den Leser keinen Unterschied.

Während diese Marketingfüllwörter und –phrasen nur sinnfrei sind, können Fremdwörter regelrecht gefährlich sein. Stellen Sie sicher, dass jedes benutzte Wort eindeutig und verständlich ist. Lassen Sie branchenfremde Menschen Korrektur lesen und Sie werden erstaunt sein, wie viele Begriffe aus dem Fachchinesisch stammen und nicht sofort verstanden werden.
Unverständnis erzeugt Angst und Unwohlsein.
Angst und Unwohlsein führen nicht zu einem Kaufentscheid.
Somit mag sich für Sie das „Highend Engineering mit Azimutanpassung des Hörkopfes“ cool und innovativ (!) anhören, aber ein anderer Mensch, der vielleicht beinahe Ihr Kunde geworden wäre, greift nun nicht zum Telefon. Dabei hätte er Ihre Produkte sehr gut gebrauchen können.

Abkürzungen sind nicht immer schlank und freundlich!
Der Kurznachrichtendienst SMS hat den Abkürzungswahn in eine ungeahnte Dimension getrieben. Nach FCKW kam MFG und jetzt rofl und epddwnb.
Auch wenn der perfekte Brief auf einer Seite Platz haben soll, so sparen Sie bitte nicht an der falschen Stelle:
Achten Sie darauf, dass jede Abkürzung eindeutig zu verstehen ist.
Und „MFG“ ist einfach blöd, denn an dieser Abkürzung ist nichts Freundliches mehr.
Wenn Ihnen die „freundlichen Grüße“ zu profan sind, dann senden Sie doch fröhliche Grüße oder wünschen Sie einen erfolgreichen Tag. Beides tu ich jetzt auch!

Dipl.-Kff. Marion Frettlöh

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